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Der Architekt – Clemens Holzmeister
Clemens Holzmeister kam am 27. März 1886 in Fulpmes zur Welt. Er besuchte in Innsbruck die Realschule, in welcher er mehr schlecht als recht durchkam. Danach ging er nach Wien an die Technische Hochschule.[1]
1913 heiratete er in Innsbruck Judith Bridarolli. 1914 wurde sein Sohn Guido geboren. Nach Beendigung seines Studiums in Wien als Doktor der technischen Wissenschaften wurde er 1919 als Lehrer an die Staatsgewerbeschule in Innsbruck berufen. 1920 wurde seine Tochter Judith.
Nach und nicht zuletzt aufgrund der Fertigstellung des nach seinen Entwürfen errichteten Krematoriums neben dem Wiener Zentralfriedhof (Feuerhalle Simmering), das als sein Durchbruch als Architekt gilt, wurde er 1924 zur Professur an die Wiener Akademie der bildenden Künste berufen, die er bis 1938 innehatte. Durch Vermittlung von Mehmet Hamdi Bey erfolgte 1927 seine Berufung nach Ankara, mit dem Auftrag für den Bau des türkischen Kriegsministeriums. Clemens Holzmeister war auch Leiter eines Meisterateliers an der Düsseldorfer Kunstakademie von 1928 bis 1933. Von 1932 bis 1938 war er Präsident der Zentralvereinigung der Architekten und des Neuen Österreichischen Werkbundes.
Im Jahre 1938 wurde Clemens Holzmeister aus der Wiener Akademie entlassen und emigrierte nach Istanbul-Tarabya in der Türkei. Hier wirkte er als Lehrer an der Technischen Hochschule. In der Türkei hoch geehrt, wurde eine palastartige Villa sein neuer Wohnsitz. 1939 erfolgte die Trennung von seiner ersten Frau Judith. Er heiratete Gunda Lexer im türkischen Exil. 1939 wurde seine Tochter Barbara geboren. Im Jahre 1939 verbrachte er sechs Monate in Brasilien, um Aufträge abzuwickeln, bevor er nach Tirol zurückkehrte. In Brasilien hatte bereits sein Vater Johann Holzmeister fast 30 Jahre als Emigrant gelebt. Seine weitere Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule in Istanbul dauerte von 1940 bis 1949. 1947 übersiedelte Clemens Holzmeister nach Ankara und begann zwischen Wien und Ankara zu pendeln, bis er 1954 endgültig nach Wien zurückkehrte.
Den Großen Österreichischen Staatspreis erhielt er im Jahre 1953. Von 1955 bis 1957 war er Rektor an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1957 erhielt er das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst. 1963 wurde er Ehrendoktor der Technischen Hochschule in Istanbul. Zu seinem 85. Geburtstag machte er eine Studienreise in die Türkei.
Clemens Holzmeister war ein bedeutender Schöpfer von Monumental- und Sakralbauwerken. Er entwickelte eine Neuinterpretation lokaler Bautraditionen zwischen Einfachheit und Expressivität. Er baute auch Denkmäler und Bühnenbilder. In der Pfarrkirche von Fulpmes ist zur Osterzeit ein Heiliges Grab zu bestaunen, welches Holzmeister 1954 in den Bühnenwerkstätten der Salzburger Festspiele herstellen ließ.
Er war seit 1902 Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.Ö.St.V. Cimbria Innsbruck im MCV (heute MKV)sowie der K. ö. St. V. Almgau Salzburg (MKV), deren „150 Semester-Band“ er 1981 erhielt und seit 1906 Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.a.V. Norica Wien im ÖCV.
Clemens Holzmeister starb am 12. Juni 1983 in Hallein und ist auf dem Petersfriedhof in Salzburg begraben.