Die Kirche von Außen

Der Grundriss der Kirche ist ein Kreuz mit breitem Querbalken. Die äußere Form ist geometrisch einfach, sachlich, kubisch, wuchtig, ohne Zierformen herkömmlicher Kirchenbaukunst. Das Äußere ist vom Inneren her konzipiert, ist „nur“ Abschluss des Innenraumes.

Rechts und links an die Kirche sind das Pfarrhaus und der Pfarrsaal mit Jugendraum angebaut. Die drei Teile bilden eine Einheit mit durchgehender Straßenfront. Der Gesamtkomplex wirkt massig, breit gelagert. Eine gewisse Leichtigkeit erhält das Bauwerk dadurch, dass sich die schulterartig wirkenden Giebellinien des Hauptdaches zum integrierten Südturm empor steigern. Die Richtung der Front folgt der Flucht der Häuserzeile von West nach Ost, so dass der Altar der Kirche im Gegensatz zu früher in nördlicher Richtung steht. Die Satteldächer des Turmes und der Nebengebäude weisen die gleiche Neigung und Richtung auf wie die Nachbarhäuser. Die Anpassung an die Nachbarhäuser wird besonders in Details von Pfarrhaus und Pfarrsaal sichtbar. Sie sind zweigeschossig mit Sprossenfenstern. Das Pfarrhaus hat Spalllöcher über der oberen Fensterreihe wie die benachbarten Bauernhäuser. (Das sind schmale Fensterchen zur Belüftung des Dachbodens, wo die Bauern nach dem Dreschen ihr Getreide lagerten.) Um die Anbindung an das Nachbarhaus elegant zu gestalten, ist ein Zimmer des Pfarrhauses um zwei Meter vorgebaut.

1929 war auf dem Lande ein Pfarrzentrum noch weithin unbekannt. Unsere Kirche mit ihren beiden Nebengebäuden war damals ein gewisses Novum.

Den dominierende Mittelpunkt der wenig gegliederten Kirchenfassade bildet ein Ornament-Rundfenster, das überlagert ist von einem großen Betonkreuz. Der Gekreuzigte, ein aus Kupferblech getriebener Hohlkörper, ist in majestätischer Haltung dargestellt. Er trägt statt der Dornenkrone eine Königskrone (Vgl.: 1925, Einführung des Christkönigsfestes durch Papst Pius XI.!). Den Kruzifixus flankieren zwei Reliefs. Das linke stellt die Ölbergszene dar (.Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.“ Luk 22,43), das rechte Christus mit der Siegesfahne in der Linken, wie er zwischen den ohnmächtigen Wächtern dem Grab entsteigt. Zu Füßen des Gekreuzigten krönen die Symbole der vier Evangelisten das Eingangsportal. Unter der Dachrinne des Turmes verdeckt das vergoldete Zifferblatt der Turmuhr das mittlere von drei Schalllöchern. In jeder Giebelseite des Glockenturmes ist jeweils ein weiteres Schallloch angebracht. Der Turmfirst trägt eine Erdkugel mit Kreuz. Unter dem Auferstehungsrelief durchbricht ein schmales, durch Betonornamente vergittertes Rechteckfenster die Wand. Es spendet der Taufkapelle Tagslicht.

Der von fünf Rundfenstern durchbrochene Nordturm überragt das Hauptschiff um 4 Meter. Sein Dach verläuft mit gleicher Neigung in der Richtung des Hauptdaches. Ein einfaches, schmales Betonkreuz überspannt die gesamte Rückfront des Nordturmes.

Um die Baukosten um ein Drittel zu senken, wurden Kirche und Seitengebäude in dem damals neuartigen „Warmbetonver­fahren“ gegossen. Der Trierer Architekt Buchholz hatte es entwickelt und patentieren lassen. Die Fassadenreliefs wurden gleichzeitig mit der Front in Nischen hinein gegossen und später von den Bildhauern nachgearbeitet.

Im Original war das gesamte Gebäude nicht verputzt. Dadurch blieben die Abdrücke der Schalung erhalten. Sie verliehen dem Ganzen eine lebhafte Struktur. Allerdings zeigte sich bald nach Fertigstellung der Kirche, dass auf der Westseite das Regenwasser durch den porösen Beton sickerte. Die ganze Regenseite musste deshalb mit wasserabweisendem Putz versehen werden.